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Baselworld 2017 Recap – Aufregendes Uhren-Design in „Les Ateliers“ (Teil 3/4)

In der letzten Woche habe ich euch von meinem Besuch im Les Ateliers Bereich der Baselworld 2017 berichtet. Wie in diesem Artikel angekündigt, möchte ich mich heute mit den noch kleineren Manufakturen und Marken beschäftigen, die in diesem Bereich ihre Produkte zeigen konnten.

Falls du die ersten beiden Artikel der Baselworld 2017 Recap Serie noch nicht gelesen hast, solltest du dies im Vorfeld nun tun, damit sich die Zusammenhänge besser erschließen.

Im ersten Teil habe ich einen groben Überblick über den Verlauf der Messe und einen Ausblick auf 2018 gegeben.

Den zweiten Teil habe ich dazu genutzt, um von meinem persönlichen Messe-Highlight zu berichten: meinem Besuch im Les Ateliers Bereich. Als ich diesen Artikel geschrieben habe, ist mir aufgefallen, wie viele unterschiedliche Eindrücke ich dort sammeln konnte. Die Vielzahl an Herstellern, einzigartigen Designs und besonderen Uhren-Momenten hat mich letztlich dazu bewegt, diesem spannenden Bereich zwei Artikel zu widmen.

Daher möchte ich gemeinsam mit euch in diesem Teil einen Blick auf die noch kleineren Hersteller des Bereichs werfen, die man in einer winzig kleinen Ecke im hintersten Teil des zweiten Stockwerks der Messehalle 1 finden konnte.

Kreatives Schaffen und Alleinstellungsmerkmale

Hinter dem Stand von Favre-Leuba eröffnete sich eine kleine Ausstellungsfläche unweit der Bar, auf der 13 Messestände ihren Platz finden mussten. Etwas dicht gedrängt präsentierten hier die Hersteller NORD Zeitmaschine, Orologi Calamai, Schaumburg Watch, Werenbach und viele mehr ihre einzigartigen Zeitmesser.

Hier wurden Innovationen, kreative Ansätze des Zeitmessens, besondere Alleinstellungsmerkmale und tolle Armbanduhren gezeigt. Dies stellte für mich einen deutlichen Unterschied zum Rest der Veranstaltung dar. Denn auf den ersten beiden Ebenen der Halle 1 stellten im Grunde nur neue Modelle bekannter Kollektionen die Highlights dar. Der Otto Normal-Messebesucher hatte hier kaum eine Chance, an die echten „Neuheiten“, die in den meterhohen Prunkbauten verborgen lagen, zu gelangen. Natürlich mit einigen Ausnahmen.

Doch hier im Les Ateliers Bereich war man viel näher dran. Die Uhren und ihre Erfinder waren zum Greifen nah.

Die Werenbach Raketenuhren – Ein Stück Weltraum fürs Handgelenk

Mein erster Weg auf der besagten, etwas versteckten Fläche führte mich zu Patrick Hohmann von Werenbach. Bei unserem Besuch der Baselworld 2016 lernten wir Patrick beim Verlassen der Messe kennen. Damals stellte er im Erdgeschoss der Halle 2 seine Atelier Kollektion vor. Uhren aus Raketenmaterial, das klang unglaublich.

Dass dies keinesfalls ein Hirngespinst war, zeigte sich in diesem Jahr. Werenbach lancierte auf der Baselworld eine neue Kollektion: Die Modelle der Earth Collection haben ein Zifferblatt, welches aus Altmetall einer Soyus Rakete besteht. Diese Rakete startete in Baikonur und brachte Astronauten in den Orbit. Patrick, sein Kollege Marco und einige kasachische Helfer bargen die Reste der Booster der Rakete, um dieses Material in der Schweiz aufzubereiten und zu Zifferblättern für die Werenbach Uhren zu verarbeiten.

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Näher kann man dem Weltraum mit einer Armbanduhr wohl gar nicht kommen. Weitere Informationen erfahrt ihr in unserem Artikel zur neuen Earth Collection.

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NORD Zeitmaschine – Ausdruck der Passion eines Uhrenbegeisterten

Danach nahm ich mir etwas Zeit, um die seit 1998 von Daniel Nebel aus der Schweiz hergestellten NORD Zeitmaschine Uhren zu betrachten. Mich beeindruckte die Tatsache, dass nahezu alle Einzelteile, inklusive der Gehäuse, Zifferblätter, Zahnräder usw. der Variocurve, Freesdial und Quickindicator Modelle unabhängig in der eigenen Werkstatt hergestellt werden. Das Design der Armbanduhren sucht dabei seinesgleichen und ist nur schwer in Worte zu fassen.

Man kann auf den Fotos schon erahnen, dass der kreative Kopf hinter den Schweizer Zeitmessern ein begeisterter Uhrenfan ist. Als gelernter Maschinenmechaniker und mit mehreren Jahren Berufserfahrung im Prototypenmaschinen- und Werkzeugbau begann Daniel Nebel 1995 mit den ersten Entwicklungen zu den NORD Zeitmaschine Armbanduhren. Heute gibt es die drei Kollektionen Variocurve, Freesdial und Quickindicator. Damit ihr eine Vorstellung von der Zeitmessung mit diesen Zeitmaschinen und von der Komplexität der Uhrwerke bekommen könnt, füge ich euch exemplarisch das Video für die Freesdial bei.

GVCHIANIA Geneve – Uhren vom X-Man

Ein weiteres besonderes Erlebnis war das Treffen mit Shant Ghouchian, dem Gründer der Marke GVCHIANI Geneve. Bekanntheit erreichte Shant Ghouchian, der aus einer Familie von Kunsthandwerkern stammt, durch seinen 2008 gegründeten Juwelierbetrieb Jewelry & Watch Settings.

Auf der Baselworld präsentierte der langjährige Mitarbeiter von Patekt Philippe nun Armbanduhren, die alles andere als gewöhnlich sind. Ein rundes Gehäuse oder ein klassisches Design sucht man hier vergeblich. Die Chronographen der Kollektion „Big Square“ sind, wie es der Name bereits impliziert, in einem (fast) quadratischen Gehäuse beheimatet, welches 49 mm x 50 mm misst. Besonders markant ist die X-Form der Lünette, scheint sie doch Teile des Zifferblatts zu verbergen. Shant Ghouchian erklärte im Gespräch, dass genau dieser Eindruck gewünscht sei. Die Uhren sollen spannend sein, sollen neugierig machen. Dass er aufgrund der besonderen Form den Namen X-Man erhalten hat, verwundert kaum.

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Das Design des Zifferblatts und die Anordnung der Totalisatoren verraten es bereits: Die Big Square Modelle, die auf 83 Einzelstücke pro Serie limitiert sind, werden vom renommierten ETA Valjoux 7750 Automatikwerk belebt. Das finissierte Werk kann durch ein Sichtfenster auf dem Gehäuseboden bewundert werden.

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Les Ateliers: Bitte mehr davon!

Wenngleich dies nur ein kleiner Einblick in die Welt der unabhängigen Manufakturen und Hersteller war, so hoffe ich doch, dass ihr Spaß hattet. Für mich war der Les Ateliers Bereich ein toller Ort, um neben herausragenden Armbanduhren auch die kreativen Köpfe dahinter kennenzulernen. Natürlich erkennt man auch, welche Arbeit im Aufbau und in der Pflege einer Marke steckt und wie wichtig die Baselworld für kleinere Hersteller ist.

Deswegen sollte man an dieser Stelle auch Kritik daran üben, dass das Messemanagement gewissermaßen die letzte Ecke für diesen Bereich reservierte. Mit Sicherheit waren unzähligen Besuchern die Entdeckungen, die ich hier machen konnte, vorbehalten, da sie gar nicht bis zu diesem Bereich gelangten. Das ist schade und das sollte sich für das nächste Jahr ändern. Vielleicht ist es möglich, einen prominenteren Ort zu finden. Denn ein Abstecher in den Les Ateliers Bereich ist erfrischend, die Gespräche sind ehrlich und die Produkte ganz nah.

Über den Autor

David Morawietz

David ist Autor bei luxusuhren-test.de und berichtet exklusiv von seinen Uhren-Erlebnissen.

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