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Komplikationen des Uhrwerks – hochwertige Zusatzfunktionen moderner Armbanduhren

In der Welt der Uhrmacher und der der Sammler hochwertiger Uhren sind Komplikationen keineswegs unerfreuliche Ereignisse, sondern meist Wert steigernde Zusatzfunktionen an einer Armband– oder Taschenuhr. Bildnachweis: Sergio S.C / Lizenz: CC2.0

Was ist eine Komplikation bei einer Uhr?

Seinen Ursprung hat der Begriff in Bezug auf Uhren in der französischen Schweiz. Rund um den Genfer See befinden sich die Hochburgen der schweizerischen Uhrmacherkunst und da in diesem Gebiet Französisch gesprochen wird, erhielten die zusätzlichen Funktionen einer Uhr, abgesehen von Stunde, Minute und Sekunde, den Begriff Complication. Besaß oder besitzt die Uhr mehrere Komplikationen, erhält sie die Bezeichnung Grande Complication.

Heute ist dies inzwischen eine eigene Klasse für sich im Uhrmacherhandwerk. Modern ausgedrückt handelt es sich bei den einzelnen Komplikationen einer Uhr um Module. Dabei wird das klassische, mechanische Werk einer Armbanduhr oder einer Taschenuhr zunächst vom Federwerk oder dem Automatikgetriebe mit seinem Rotor angetrieben.

Das Federwerk versorgt primär das Räderwerk mit Energie. Das Räderwerk ist das eigentliche Uhrwerk mit Stunden- und Minutenanzeiger sowie meist der Sekunde. Diesen zwei Grundmodulen werden je nach Ausführung der Uhr weitere Werke, eben die Komplikationen, angeschlossen.

Wer es fachlich genau nehmen möchte, spricht eigentlich nicht von Komplikationen. Das ist eher ein werbetechnischer Begriff. Uhrmacher sprechen von Kadraturen. Für die Anfertigung solcher Kadraturen besteht sogar ein eigener Berufsstand. Der Kadraturist fertigt in Zusammenarbeit mit dem Uhrmacher zusätzliche modulare Mechanismen für Uhrenwerke.

Welche Aufgabe haben Komplikationen?

Doch bleiben wir beim gewohnten und bekannten Begriff der Komplikationen. Komplikationen haben die Aufgabe, das Spektrum der Uhr zu erweitern. So ist eine häufig verbaute Komplikation die Datumsanzeige, doch die Möglichkeiten sind noch wesentlich weiter gesteckt. Hier nun eine kleine Liste der Komplikationen, die unter anderem in einer Uhr verbaut werden können:

  • Datumsanzeige
  • Mondphasenanzeige
  • Jahreskalender
  • ewiger Kalender
  • Chronometerregulierung
  • Rattrapante oder Schleppzeiger
  • Schlagwerk
  • Minutenrepetition
  • Spielwerk
  • Zeitzonen
  • Wecker
komplikationen uhrwerk

Dieser Patek Philippe Chronograph PP5270 G01 weist verschiedene Komplikationen (30-Minuten-Speicher bei 3 Uhr, Mondphasenanzeige bei 6 Uhr, Kleine Sekunde bei 9 Uhr und Kalenderfunktion mit Tages- und Monatsanzeige bei 12 Uhr). Bildnachweis: Blake Buettner / Lizenz: CC2.0

Komplikationen erhöhen den Preis, vor allem aber die Funktionalität einer Uhr

Wohlgemerkt handelt es sich hierbei um mechanische Werke und nicht etwa um mikroprozessorgesteuerte Digitaluhren. Keinerlei Software findet hier ihren Einsatz. Winzige Zahnräder und Gestänge genauso wie Schrauben, die nur mit einer guten Lupe zu erkennen sind.

Hochwertige Luxusuhren besitzen ihren Preis und das liegt keineswegs am oft darin verbauten Edelmetall. Das besitzt neben seiner guten Optik lediglich den Vorteil der Korrosionsfreiheit.

Der Wert einer guten Uhr liegt im handwerklichen Können der Mitarbeiter einer Uhrenmanufaktur, die in einem Gehäuse, das oft nur 40 oder 42 mm im Durchmesser besitzt, eine komplette und sehr komplexe mechanische Welt unterbringen.

Die Uhr mit der größten Anzahl an Komplikationen stammt aus dem Hause Patek Philippe. Das so genannte Caliber 89 weist insgesamt 33 verschiedene Komplikationen auf. So eine Caliber 89, die Zahlen stehen für das Jahr 1989, dem hundertfünfzig jährigen Jubiläum von Patek Philippe, ist keineswegs ein Schnäppchen. Im Jahr 2004 wurde eine solche Grande Complication für 6,6 Millionen Schweizer Franken versteigert.

Was muss man beim Kauf einer Uhr mit Komplikationen beachten?

Wer sich für eine Uhr mit Komplikationen interessiert, muss nicht unbedingt so tief in die Tasche greifen, zumal solche Stücke nur selten verkauft, sondern eher als Wertanlagen gesammelt werden.

Allerdings sollte bei der Auswahl einer „Complication“ schon auf den Hersteller beziehungsweise die Manufaktur geachtet werden. Das macht nicht nur in Hinsicht auf die Qualität der Uhr Sinn, sondern gleichermaßen auf deren Wertigkeit bezogen auf die Zukunft.

Idealerweise entstammt die Uhr der Wahl aus einer limitierten und nummerierten Auflage. Wenn dann mit der Uhr noch pfleglich umgegangen wird, ist eine Wertsteigerung durchaus möglich.

Gerade bei Uhren mit mehreren Komplikationen gehört zur Pflege eine regelmäßige Wartung und Reinigung durch einen Fachmann, am besten durch die herstellende Manufaktur selbst. So manche Luxusuhr befand sich bereits mehrere Generationen in Familienbesitz und überraschte bei Versteigerungen durch einen Preis, der sonst nur bei Immobilien oder seltenen Oldtimern erzielt wird.

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