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Junghans Meister Chronoscope – Qualitätsuhren ohne Kompromisse

Sportliche wie zurückhaltende Eleganz vermitteln die Junghans Meister Chronoscope Modelle mit bestem Automatikwerk der Uhrengeschichte. Bildnachweis: Klaus Nahr / Lizenz: CC2.0

Zurückhaltung auf das Nötigste und tief stapelnde Noblesse in der Junghans Meister Chronoscope Serie.

Als eine Unterkategorie der Junghans Meister Serie, einer von vier Serien neben „Erhard Junghans“, „Max Bill by Junghans“ und „Performance“ für den Herren, bietet der Schramberger Traditionshersteller Junghans die Meister Chronoscope an.

Der Begriff bedeutet im Griechischen soviel wie „Zeitbeobachter“ und ist in der Messtechnik ein Optisches Instrument für die Präzisionsmessung von kürzesten Zeitabschnitten. Bekannt ist als Synonym für (hochwertige) Uhren bereits der verwandte Ausdruck Chronograph, was nichts anderes heißt als „Zeitschreiber“.

Fortentwickelt haben sich die heutigen Modelle der Junghans Meister Chronoscope aus den Entwürfen des Designers Anton Ziegler, der in den Dreißiger bis Sechziger Jahren das Aussehen der Meister Uhren jener Zeit bestimmte und damit Einfluss bis auf die aktuelle Palette ausübt.

Als Automatikuhren müssen die Junghans Meister Chronoscope Exemplare nicht aufgezogen werden, sondern beziehen ihre Laufenergie aus natürlichen Handgelenkbewegungen ihres Trägers, die durch Umrundungen eines Fliehgewichts um eine Achse in den Aufzug der Antriebsfeder umgesetzt werden.

Der Aufbau einer Junghans Meister Chronoscope

Der Aufbau der Meister Chronoscope auf einem Edelstahlgehäuse mit verschraubtem Sichtboden von 40,7 mm Durchmesser und 13,9 mm Höhe sieht intern ein Automatikwerk des Kaliber J880.1 vor, welches fast identisch mit ETA Valjoux 7750 ist.

Bei letzterem handelt es sich um ein sehr beliebtes Uhrwerk in vielen Marken, entwickelt in den frühen Siebzigern. Junghans gibt allerdings an, es modifiziert zu haben. Dieses Werk besitzt 25 Steine, der Rotor ist kugelgelagert und zieht einseitig auf. Die Gangreserve beträgt etwa 44 Stunden.

Die analoge Anzeige enthält auf dem Ziffernblatt drei etwas vertiefte Totalisatoren in zwei Durchmessern, nämlich auf 12 Uhr Position ein 30-Minuten-Feld, auf 9 Uhr Position ein 60-Sekunden-Feld und auf 6-Uhr-Position ein 12-Stunden-Feld; Minuten und Stunden dienen als akkumulierende Messbereiche der Stoppuhr, während die Feinmessung über die „Große Sekunde“ übernommen wird.

Die Minuten- und Stunden-Totalisatoren nehmen die volle Breite des zur Verfügung stehenden Bereichs zwischen Rand der Stundenstrichmarkierungen der Hauptanzeige ein, welche nur drei, sechs, neun und zwölf Uhr akzentuiert, sonst ziffernlose Striche für die Stundenpositionen verwendet.

Sowohl Additions- als auch Zwischenzeitmessung sind über Start-Stopp-Drücker auf 2 Uhr und den Rückstelldrücker auf 4 Uhr Position möglich.

Das Zusatzziffernblatt für die Sekunden ist eingeschmiegt zwischen die Vollkreise der anderen beiden Totalisatoren und den Stundenstrich für 9 Uhr, was es auf etwa 65 Prozent des Durchmessers jener schrumpfen lässt.

Ihr gegenüber, auf der Höhe von 3 Uhr Position, befinden sich die Sichtfenster für Wochentagkürzel (innen) und das Datum (außen).

Auf dem Hauptzifferblatt bleiben zwischen den Stundenstrichen am Außenrand jeweils vier kurze Striche für Präzisierung der Minuten und Sekundenablesung per Zentralsekunden- und Minutenzeiger. Alle Zeiger sind schörkellos und spitz zulaufend geradlinig gewählt in der Optik ihres Gehäuses – also hier meist in metallisch blankem Edelstahl; sie laufen unter einem gewölbten Plexi-Hartglas, das eine Sicralan-Beschichtung erhalten hat. Bei Sicralan handelt sich um ein Verfahren, das für Zulieferer der Automobilindustrie entwickelt wurde und nur von zwei Uhrenherstellern für Deckelgläser eingesetzt wird. Neben Kratzfestigkeit soll es Widerstand gegen Chemikalien und UV-Licht sowie mehr Glanz leisten.

Junghans Meister Chronoscope 027/4120.00 Herren Armbanduhr

Junghans Meister Chronoscope 027/4120.00 Herren Armbanduhr

Junghans Meister Chronoscope 027/4120.00 Herren Armbanduhr

Die Junghans Meister Chronoscope 027/4120.00 in der Frontal- und Rückansicht*. Deutlich zu erkennen ist der gläserne Gehäuseboden. / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm

Stunde und Minute besitzen leuchtfähige Auflagen für Dunkelheit, man erahnt die damit im Dunkeln angezeigte Zeit aufgrund ihrer Position relativ zum Gehäuse, denn die Stundenstriche müssen ohne Leuchtstoff auskommen.

Das Gehäuse ist ausgelegt auf einen Umgebungsdruck von bis zu 3 Atmosphären (bar). Das bedeutet Spritzwasser wie Regen und Beträufelung durch Flüssigkeiten im Alltag werden problemlos vertragen, bis hin zu einer Autowäsche oder ähnlichem. Schwimmen oder gar tauchen sollte man mit der Uhr nicht.

Angeboten werden die Uhren der Junghans Meister Chronoscope mit Edelstahlarmbändern, die die Farbe von Gehäuse und Hauptzeigern aufgreifen, oder mit Lederarmbändern.

Wirkt eher als Materialmix: Junghans Meister Chronoscope mit Lederarmband

Die Junghans Meister Chronoscrope Modell 027/4120.00 wie auch das Schwestermodell 027/7323.00 gehören zu den gegenwärtig vier Modellen der Unterserie, die auf Lederarmbänder setzt.

Erstere wird von einem Pferdelederband in dunkelbrauner Tönung ums Armgelenk gebunden und mit Dornschließe aus Edelstahl fixiert. Die Farbe der Zeiger entspricht dem silbrigen Glanz des polierten Edelstahlgehäuses.

Während neben akzentuiertem Zwölferstrich und immer noch etwas hervorgehobenen Strichen auf den 3, 6 und 9 Uhr Stellungen die restlichen acht Stundenstriche ohne Zahlen auskommen müssen, erhielten in den Totalisatoren die Minutenanzeige die meisten Ziffern, nämlich welche für 4, 10, 15, 20, 25 und 30 Minuten.

Der Totalisator für Stunden muss mit welchen für 3, 6, 9 und 12 Stunden auskommen. Die „kleine Sekunde“ besitzt zusätzlich zu ihrer Stricheinteilung in 5-Sekunden-Abschnitten Ziffern auf ihren Stellungen für 15, 30, 45 und 60 Sekunden.

Die Junghans Meister Chronoscope 027/7323.00 nun unterscheidet sich augenfällig durch eigenwillige Färbung ihres Gehäuses, welche sich in sämtlichen Zeigern und den Markierungen für 3, 6, 9 und 12 Uhr auf dem Hauptzifferblatt wiederholt.

Es handelt sich um eine PVD Beschichtung des darunterliegenden Edelstahls, was hier eine Rotgoldimpression erschafft. PVD ist „Physical Vapour Deposition“ einer (Titankarbid-) Keramikschicht, die im Teilvakuum durch Kondensation des Materialdampfes auf dem Trägermaterial erzeugt wird. Das Lederband ist geschaffen aus Alligatorhaut in schwarz.

Die Schließe besteht gleichfalls aus Edelstahl mit PVD im Farbton des Gehäuses.

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Homogen mit Edelstahlarmband an der Junghans Meister Chronoscope

Das Modell Junghans Meister Chronoscope 027/4121.44 wirkt durch ihr blankes Edelstahlarmband wie eine maximale Betonung dieses Werkstoffes, der sich wie beschrieben in Gehäuse und den Zeigern findet.Das matt versilberte Ziffernblatt hebt sich davon nicht wesentlich ab.

Um die farblich auffälligsten Details auszumachen, muss der Chronograph umgedreht werden und ihm durch den Glasboden ins Werk geschaut werden.

Bei einem Gehäusedurchmesser von 40,7 Millimeter und einer Gehäusehöhe von 13,9 Millimeter bringt dieser Chronograph zirka 132 Gramm Gewicht auf die Waage. Zieht man in Betracht, dass es sich um eine Edelstahlausführung handelt, ist das Gewicht noch angenehm gering.

Anders bei Modell 027/4324.44 als einer der Ausführungen der Junghans Meister Chronoscope, die mit einem schwarzen Ziffernblatt ausgeführt ist, denn hier heben sich die metallisch blanken Zeiger optisch stärker im Kontrast vom Hintergrund ab.

Die vielgliedrigen Edelstahlarmbänder addieren zum Gewicht der Uhr und sind darum etwas schwerer als ihre Pendants mit Lederarmband, sind jedoch langfristig haltbarer als das voraussichtlich stärker der Alterung unterliegende Leder.

(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Abschließende Betrachtungen zur Junghans Meister Chronoscope

Das in den Junghans Meister Chronoscope Modellen, wovon es außer den hier besprochenen vieren noch sechs andere gibt, verwendete Kaliber gilt als das erfolgreichste Automatik-Uhrenwerk aller Zeiten und besitzt auch mit 3 bis 10 Sekunden die geringst denkbare Ungenauigkeit für dieses Baumuster.

Seine Beliebtheit und starke Verbreitung seit 1974, sowie seine Schweizer Herkunft sprechen für die Qualität dieser Zeitmessungskonstruktion. Es ist bekannt für seine „fühlbare Arbeit“, das heißt, der Rotor ist nicht sehr um Diskretion bemüht und wird am Armgelenk spürbar arbeiten.

Doch die Liebhaber des Baumusters akzeptieren das als Ausdruck der „Lebendigkeit“ einer mit dem Kaliber Valjoux 7750 ausgerüsteten Uhr wie den Junghans Meister Chronoscope Modellen. Diese Uhren sind auch mit englischen Wochentags-Bezeichnungen erhältlich, dann befindet sich ein anderes Rad mit den Kürzeln für Wochentagen für das innere Sichtfenster auf 3-Uhr-Position.

Durch die Orientierung an die Schöpfungen des Schwarzwälder Unternehmens aus der Mitte des 20. Jahrhunderts erreicht das Design leicht den Anspruch ebenso zeitlos wie retro zu sein. Eine Automatikuhr ist ohnehin Unabhängigkeit pur, da sie weder von der Verfügbarkeit eines Funksignals, noch von Batterien abhängig ist, um zu funktionieren.

Ist die Uhr jedoch für eine Sammlung bestimmt und wird nicht oft getragen, wäre die Anschaffung eines Uhrenbewegers zu empfehlen, der dafür sorgt, dass die Junghans Meister Chronoscope durch Simulation der Handbewegungen aufgezogen bleibt.

 

Dezent gestaltet, aber dennoch multifunktional mittels Stoppfunktion

Man könnte die Junghans Meister Chronoscope als dezentere Variante zu einer Pilotenuhr ansehen, deren verstellbaren Außenring und meist recht überladenes Ziffernblatt sie entbehrt, doch deren Grundfunktion einer Stoppuhr sie gemein hat mitsamt den dazu nötigen Drückern am Gehäuserand.

Diese Drücker oberhalb und unterhalb des Kronenstifts (über den man abseits der Rotor-Automatik das Werk der Junghans Meister Chronoscope auch aufziehen kann) wollen eher herzhaft bedient werden.

Das erspart dem Besitzer einer Junghans Meister Chronoscope jedoch manch unbeabsichtigte Auslösung der Stoppuhrfunktion (oder deren Abstellung). Doch wird man die Stoppuhrfunktion überhaupt ernsthaft gebrauchen? Für sportliche Ereignisse ist die Uhr eigentlich zu schade und zu wertvoll.

Ideal dagegen ist die Junghans Meister Chronoscope für Herren mit klassischem Auftreten, die nicht so gern dick auftragen, sondern das Understatement bevorzugen, ohne sich mit einer ‚billigen‘ Lösung zufriedengeben zu wollen.

Aktuell beinhaltet die Kategorie Junghans Meister Chronoscope acht Modelle, drei davon mit dem matt silbernen Ziffernblatt, die anderen schwarz oder dunkelblau und eine sogar mit kontrastierenden Totalisatoren. Darüber hinaus ist das Feld in vier Uhrenmodelle mit Lederarmbänder unterschiedlicher Färbung und vier mit Edelstahlgliederband aufgeteilt, wobei zur Regel erhoben wurde, dass farbliche Akzente auf dem Stahlband oder die Schließe im Fall der Lederarmbänder die Gehäusefarbe bei den beiden mit PVD beschichteten Modellen aufgreifen.

Bildnachweis: Klaus Nahr / Lizenz: CC2.0

Weiterführende Links und Angaben zur Junghans Meister Chronoscope Kollektion

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