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Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition im Test: Moderne Taucheruhr im Schildkrötenpanzer

Die Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition ist Ausdruck der im Frühjahr 2016 bekanntgewordenen Kooperation zwischen Seiko und der Tauchausbildungsorganisation PADI. Ganz nebenbei führt sie das Erbe der Turtle Taucheruhren fort. Zeit für uns, um hinter die Kulissen zu blicken.

Seiko dürfte jedem als Uhrenhersteller etwas sagen. Das japanische Unternehmen, das mit der Vorstellung der ersten Quarzarmbanduhr Seiko Astron SQ am 25. Dezember 1969 eine Revolution einläutete und dadurch fast das Schicksal der mechanischen Uhrwerke besiegelt hätte (Stichwort: Quarzkrise,) zeigt heute ein breites Portfolio an Armbanduhren, das vielfältiger kaum sein könnte. Das als Seiko Holdings Corporation firmierende Unternehmen deckt faktisch alle Preisspannen des Uhrenmarktes mit verschiedenen Kollektionen, Modellen und eigenständigen Marken ab.

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Zuletzt ging Seiko im Rahmen der Baselworld durch die Presse. Die Ankündigung, aus der bisherigen und äußerst erfolgreichen Grand Seiko Kollektion eine eigene Marke machen zu wollen, kam gar nicht überraschend. Es war viel mehr der logische nächste Schritt, um den Prestige Uhren noch mehr Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Aber auch schon vorher fanden wir in Pulsar und Lorus weitere Marken, mit denen Seiko in verschiedenen Marktpositionen vertreten ist.

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Als ich vor Kurzem bei meiner Recherche zu der auf der Baselworld 2017 vorgestellten Seiko Prospex SLA017, einem Rerelease der ersten Seiko Taucheruhr von 1965, las, dass Seiko führender Hersteller von Taucheruhren sei, wurde ich allerdings nochmals richtig neugierig: Was macht die viel diskutierten Seiko Taucheruhren so unglaublich erfolgreich und wie steht es eigentlich um deren Tradition?

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Seiko und die Schildkröte

Recherchiert man ein Bisschen, so findet man schnell den Begriff „Turtle“ (Deutsch: Schildkröte) im Zusammenhang mit den Taucheruhren von Seiko. Um den sich hinter diesem Begriff verbergenden Kult verstehen zu können, habe ich eine Zeit lang das Modell Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition getestet und möchte nun einen weiteren Ausflug ins Seiko- und Prospex-Universum mit dir machen.

Wer sich auskennt, der sieht es natürlich auf den ersten Blick. Seiko knüpft mit der Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition an ein äußerst bekanntes und unter Liebhabern geschätztes Design an. Die „Turtle-Optik“ ist seit nunmehr 40 Jahren ein eindeutiges Markenzeichen für Seikos Vintage Taucheruhren. Diese erfreuen sich größter Beliebtheit unter Sammlern und Liebhabern und sind daher im Verlauf der Jahrzehnte zu äußerst begehrten Objekten geworden.

Anfang 2016 feierte das Schildkröten-Design ein großes Comeback. Seikos Prospex Sea Kollektion wurde um sechs Modelle erweitert, die allesamt die markante Optik zeigten. Seit letztem Herbst können wir außerdem auch die hier vorgestellte Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition vorfinden. Doch verschaffen wir uns zunächst einen kurzen Überblick über die Geschichte des Turtle-Kults.

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Was steckt hinter dem „Turtle-Kult“?

Seikos Taucheruhren Tradition beginnt mit der Seiko 6217 von 1965. Wie oben genannt, war dies die erste Seiko Uhr für den zu dieser Zeit immer beliebter werdenden Tauchsport.

Doch wenn man sich eine Jahreszahl in diesem Artikel merken muss, dann ist es zweifelsohne 1976. Inmitten der zuvor genannten Quarzkrise lancierte Seiko ein Automatikmodell, das mit seiner Robustheit nicht nur funktionale Anforderungen erfüllte, sondern auch mit seinem einzigartigen Aussehen auftrumpfte. Die Rede ist natürlich von der Seiko 6309. Das kissenförmige Gehäuse, das an den Panzer einer Schildkröte erinnerte, verschaffte der Uhr schnell den Sptiznamen „Turtle“. Daneben waren die technischen Aspekte, wie zum Beispiel eine hohe Wasserdichtigkeit von 150 Metern und ein auf 17 Steinen gelagertes Werk, ebenso überzeugend.

Erwähnenswert ist allerdings, dass die von 1976 bis 1988 produzierte 6309 eine Weiterentwicklung der 1968 vorgestellten Seiko 6105 war. Auch diese Taucheruhr zeigte bereits das charakteristische kissenförmige Gehäuse, das sich allerdings erst später den auffallenden Spitznamen verdiente.

Zudem vergrößerte sich bei der Entwicklung der Seiko 6309 das Gehäuse von vormals 41 Millimeter (Seiko 6105) auf nun satte 45 Millimeter im Durchmesser. Mit einem von 19 auf 21 Millimeter vergrößerten Bandanstoß wurde die Seiko 6309 zu einem markanten Accessoire am Handgelenk. Eine weitere Besonderheit war die Tatsache, dass die Seiko 6309 im Gegensatz zur Seiko 6105 keine trapezförmigen Indizes zeigte. Stattdessen wurden die Stundenmarkierungen mit Ausnahme der 6, 9 und 12 Uhr Position kreisrund und mit Leuchtfarbe vorgestellt.

Bei G.I.s und Sammlern gleichermaßen beliebt

Da beide Modelle auf US Militärbasen in den so genannten Post Exchange Stores (PX) des Army and Air Force Exchange Service verfügbar waren, waren die Uhren bei US-Soldaten in den 1970er und 1980er Jahren äußerst beliebt. Angesichts der hohen Zuverlässigkeit, der guten Ablesbarkeit und des hohen Tragekomforts durch die bei 4 Uhr platzierte Krone avancierten beide Modelle zunächst zu beliebten Ausrüstungsgegenständen der amerikanischen G.I. im Vietnamkrieg. Fun fact: In dem Hollywood Klassiker „Apocalypse Now“ trägt Martin Sheen eine Seiko 6105.

Der Kult, der sich im Verlaufe der letzten Jahrzehnte entwickelte, wurde allerdings maßgeblich von Sammlern und Uhren Aficionados geprägt. Heute führt dieser vor allem dazu, dass die Seiko 6105 und Seiko 6309 Modelle häufig weit oberhalb der 1.000,- Euro Grenze gehandelt werden.

Von der Seiko 6309 zu den Seiko Prospex Uhren von 2016

Mit der Präsentation der Neuauflage der historischen Seiko 6309 in sechs Modellen erlebte die Schildkröte Anfang 2016 fürs Erste ihre Wiedergeburt. Optisch zeigen die neuen Seiko Prospex Turtle Modelle wenige Unterschiede zum Original: Zifferblatt, mit LumiBrite beschichtete Indizes und Zeiger stimmen nahezu überein. Selbst das Gehäuse misst nahezu gleiche Dimensionen und ist mit rund 44,3 Millimetern nur 0,7 Millimeter kleiner als das der Seiko 6309.

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Bildnachweis: Seiko Deutschland

Unterschiede sind bei genauem Hinsehen nur zwischen der Gestaltung des Sekundenzeigers, der Platzierung des Seiko Logos und dem Hinweis der Wasserdichtigkeit zu erkennen. So dürfen sich Taucher nun über eine höhere Wasserdichtigkeit von 200 Meter freuen.

Seiko und PADI: Verpflichtung zum Erhalt der maritimen Ökosysteme

Der Erfolg der neuen Seiko Prospex Modelle führte dazu, dass Seiko im Herbst 2016 eine weitere besondere Taucheruhr im Schildkrötenpanzer präsentierte. Ganz wie das Original ist die Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition in einem 45 Millimeter großen Edelstahlgehäuse beheimatet. Mit einer Gehäusehöhe von 13 Millimetern sitzt die Uhr prominent am Handgelenk, hat aber aus bereits genannten Gründen einen hohen Tragekomfort. Zudem ist der Durchmesser der Lünette deutlich kleiner, sodass die Uhr wesentlich kleiner wirkt, als sie tatsächlich ist (man beachte mein schmales Handgelenk).

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Interessant ist außerdem der Wechsel von gebürstetem (obere Seite) und poliertem (untere Seite) Edelstahl an den Gehäuseflanken sowie das feine Relief der Welle auf der Gehäuserückseite.

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Dabei ist eine Sache besonders wichtig hervorzuheben: Die Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition unterstreicht die bereits im Frühjahr 2016 bekanntgewordene Partnerschaft zwischen Seiko und der Tauchausbildungsorganisation PADI (Professional Association of Diving Instructors). Die Verbindung hat das Ziel, das Tauchen sicherer und komfortabler zu gestalten und dabei die Sensibilität für die Erhaltung der Unterwasserwelt zu erhöhen.

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Seiko unterstützt in diesem Zusammenhang das gemeinnützige PADI „Project Aware“. Bei diesem werden Taucher in Kursen nicht nur über das fragile Ökosystem der Ozeane aufgeklärt, sondern „Project Aware“ beinhaltet auch konkrete Aktionen, um die Unterwasserwelt zu schützen. Taucher aus 180 Ländern engagieren sich so bereits für den Erhalt des sensiblen Ökosystems.

Bemerkenswert ist außerdem, dass PADI nur zwei Wochen nach der Vorstellung der ersten Seiko Taucheruhr gegründet wurde. Zwei Tauchliebhaber sahen infolge des immer populärer werdenden Tauchsports die Notwendigkeit, das Niveau der Tauchausbildung dauerhaft zu erhöhen und zu standardisieren.

Vorstellung der Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition: Pepsi Lünette und tiefblaues Zifferblatt

Das markanteste Merkmal der aus der Verbindung zwischen PADI und Seiko hervorgegangenen Armbanduhr ist die auffällige Farbgebung von Zifferblatt, Zeigern und Lünette. Das ist natürlich kein Zufall, denn die Rot- und Blautöne finden sich auch im PADI Logo wieder. Die Pepsi Lünette, die einseitig drehbar und dank der Titancarbid Beschichtung kratzunempfindlich ist, besitzt Minutenmarkierungen für die gesamte Stunde. Damit erleichtert sie die Ablesbarkeit und das Festhalten der Tauchzeit. Die Lünette der Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition rastet sehr gut ein, lässt sich aber auch nicht zu leicht drehen. Somit ist sie auch gegen versehentliches Verstellen gut geschützt.

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Optisch gefällt mir zudem, dass die kontrastreiche Farbgestaltung der Pepsi Lünette auch auf dem Zifferblatt wiedergegeben wird. Hier sorgen das tiefe Blau des Blatts, die kreisrunden und schwertförmigen Indizes mit LumiBrite Leuchtmasse, die weißen und roten Indizes auf dem Rehaut sowie die gut zu differenzierenden Zeiger für einen sinnvollen Kontrast. Dieser kann vor allem unter Wasser und bei schwierigen Lichterverhältnissen wichtig sein, um die Zeit ablesen zu könenn.

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Der Minutenzeiger ist als Plongeur-Zeiger gestaltet und sorgt dank der roten Akzentuierung für eine gute Unterscheidung zum Stundenzeiger. Übrigens entspricht die Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition in diesem Zusammenhang den Anforderungen der ISO 6425, die eine leichte Unterscheidung beider Zeiger fordert.

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Einzig das Design des Sekundenzeigers erschließt sich mir nicht ganz. Im Gegensatz zur Seiko 6309 besitzt der Sekundenzeiger an seiner Spitze nicht die runde Ausprägung mit LumiBrite. Stattdessen ist diese auf dem Fortsatz angebracht und erschwert dadurch eher die Ablesbarkeit.

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Solides Automatikuhrwerk 4R36 als Herzstück

Auf der 3 Uhr Position entdeckt man die Datums- und Wochentagsanzeige. Diese ist wie bei der Seiko 6309 mit schwarzer Schrift vor weißem Hintergrund gestaltet. Als kleines Schmankerl sind die Wochentage Samstag in blauer und Sonntag in roter Schrift gestaltet und nehmen damit den Kontrast von Lünette und Zifferblatt auf.

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Die Tatsache, dass die Wochentage sowohl in Englisch (MON, TUE, WED, THU, FRI, SAT und SUN) als auch in Deutsch (MON, DIE, MIT, DON, FRE, SAM und SON) auf den Wochentagsring appliziert wurden, ist ein geniales Detail. So kann man schnell den Wochentag ablesen, ohne dass man sich noch fragen müsste, was zum Beispiel „THU“ genau bedeutete.

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Möglich macht dies das Seiko Automatikuhrwerk Kaliber 4R36. Dieses Werk gilt als eines der effizientesten Automatikuhrwerke, da es dank des „Magic Levers“ bzw. „Magischen Hebels“ einen beidseitigen Aufzug über die Krone zulässt.

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Krone lösen und los geht’s: So handhabt man die Einstellung der Automatikuhr

Dazu muss man die auf 4 Uhr platzierte verschraubte Krone lediglich entgegen dem Uhrzeigersinn lösen. Anschließend kann man diese dann in beide Richtungen zum Aufzug des Werks drehen. Zieht man die Krone zum ersten Klick hinaus, stellt man durch Drehung mit dem Uhrzeigersinn den Wochentag und durch Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn das Datum ein. Die Zeiteinstellung erfolgt, indem man die Krone zum zweiten Klick zieht und anschließend dreht. Dank des Sekundenstopps kann man die Uhrzeit präzise und leicht einstellen. Sind alle Einstellungen vorgenommen, solltest du unbedingt daran denken, die Krone wieder gut zu verschrauben. Andernfalls kann die Wasserdichtigkeit von 20 ATM (20 Bar, also 200 Meter) nicht garantiert werden und es könnte Wasser in das Werk eindringen.

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Seiko gibt an, dass das auf 24 Steinen gelagerte Werk aus 169 Teilen besteht und rund 41 Stunden Gangreserve besitzt. Trägt man die Uhr konsequent am Arm, wird das Werk durch die Bewegung des Trägers mittels des Rotors aufgezogen. Absolut positiv beeindruckt hat mich dabei die Tatsache, dass man im Grunde nichts hört. Das Werk ist so angenehm leise, dass man die Uhr bequem auf dem Nachttisch platzieren kann, ohne gestört zu werden. Eine Wohltat für die Ohren, nachdem mich das Unitas 6497-1 Werk der kürzlich getesteten Epos Sportive 3434OH Pilot fast um den Schlaf brachte.

Solltest du die Uhr längere Zeit nicht tragen, empfehle ich dir einen Uhrenbeweger zu nutzen. Dieser simuliert die Bewegungen des Handgelenks. Der Rotor setzt sich dadurch in Bewegung und zieht die Feder auf, ohne dass du die Uhr selbst tragen musst.

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Niedrige Frequenz und großer Toleranzbereich

Einen Haken habe ich dann doch beim Seiko Kaliber 4R36 Automatikwerk finden können. Die Frequenz, mit der das Werk schlägt, ist mit 21.600 Halbschwingungen pro Stunde (3 Hz) nicht atemberaubend hoch. Folglich läuft der Sekundenzeiger nicht ganz so flüssig. Ähnliches konnte ich bereits bei der Meccaniche Veneziane aufgrund des darin verbauten Miyota 821A Automatikuhrwerks mit gleicher Frequenz feststellen. Andere Werke, wie z. B. das ETA 2824, Miyota 9015, Seiko 6R21 oder 6R24, sorgen mit der höheren Frequenz von 4 Hz bzw. 28.800 Halbschwingungen pro Stunde für ein flüssigeres Laufen des kleinen Zeigers.

Dieser Sachverhalt hat – zumindest theoretisch – auch Auswirkungen auf die Genauigkeit. Seiko gibt diese mit ca. +25 bis -15 Sekunden am Tag an. Das ist ein akzeptabler Wert, der je nach Feinregulierung dann auch etwas besser ausfällt. Im Alltag hat es mich jedenfalls nicht gestört, da ich häufig meine Uhren wechsle und so um das Einstellen der richtigen Uhrzeit nicht herumkomme.

Nice to know: Seiko vertreibt das Automatikuhrwerk 4R36 unter der Bezeichnung NH35 auch an andere Marken. Dazu gehören zum Beispiel Gigandet Sea Ground, TW Steel, Invicta, Vostok, LumTec, Spinnaker Hull, Minus-8 Layer und viele mehr.

Alltagstest der Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition

Die Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition war eine von zwei Uhren (die andere war die genannte Epos Handaufzugsuhr), die ich kürzlich mit nach Island und in die USA genommen habe. Bevor es losging, musste ich ein Glied des Edelstahlbands beim Juwelier entfernen lassen, um die Uhr vernünftig tragen zu können. Leider passierte dabei etwas, was mir den Spaß verdarb. Einer der Metallstifte wurde durch den Uhrmacher nicht korrekt eingesetzt. Nach einiger Zeit löste sich dieser und ich konnte die Uhr nicht mehr tragen.

Glücklicherweise war ich zu diesem Zeitpunkt schon einige Zeit unterwegs und hatte mir einen guten Eindruck verschaffen können.

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Da es auf Island sehr feucht zuging, war die Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition in ihrem Element. Der Zeitmesser zeigte sich dabei als äußerst zuverlässig. Auch bei diesigem Wetter konnte ich die Zeit aufgrund der großen Indizes und dem kontrastreichen Zifferblatt sehr schnell ablesen. Im direkten Vergleich zu der kürzlich getesteten Meccaniche Veneziane Nereide Cobalto bemerkte ich, dass die Krone bei der Seiko PADI wesentlich leichter zu lösen ist. Das liegt daran, dass der Flankenschutz zwar ausreichend Schutz bietet, allerdings mehr Spiel für Daumen und Zeigefinger lässt, um die Krone zu drehen. Die Einstellung von Uhrzeit, Datum und Wochentag ist dadurch wesentlich angenehmer vorzunehmen.

Berücksichtigt man, dass die Meccaniche Veneziane Nereide im gleichen Preissegment vorzufinden ist, punktet die Seiko im direkten Vergleich hinsichtlich Tragekomfort und Ablesbarkeit. Nur in einem Punkt kann die Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition nicht ganz überzeugen.

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Fazit: Gelungene Turtle Taucheruhr, die sich auch als „Daily Wearer“ eignet

Seiko setzt auf das selbst entwickelte Hardlexglas, um Zifferblatt und Werk zu schützen. Hardlexglas ist ein gehärtetes Mineralglas (rund 800 bis 900 Vickers), das zwar – wie der Name es impliziert – deutlich härter als gewöhnliches Mineralglas (rund 400 Vickers) ist, allerdings bei weitem nicht die Vickershärte von Saphirglas (rund 2.000 Vickers) erreicht.

Auch wenn sicherlich direkte Einwirkungen auf ein Uhrenglas eher untypisch sind, so bleibt das Hardlexglas trotzdem ein Unsicherheitsfaktor, den es abzuwägen gilt.

Andere Hersteller, wie zum Beispiel Chris Benz, Meccaniche Veneziane oder Praetorian, setzen in diesem Preissegment (~400,- Euro) bereits Saphirgläser ein und bieten damit größeren Schutz vor Kratzern und mechanischen Einflüssen.

Auch wenn ich anfangs etwas skeptisch war, konnten mich die interessante und ungewöhnliche Gehäuseoptik sowie die gute Ablesbarkeit und der hohe Tragekomfort (keine Druckstellen am Handgelenk – Yeah!) schnell überzeugen. Die Uhr wurde daher zu meinem „Daily wearer“, der durch Vielseitigkeit (es ist angenehm, eine Uhr vor dem Schwimmen nicht ablegen zu müssen) und Zuverlässigkeit überzeugte.

Noch dazu zeigt sich die Prospex SRPA21K1 als würdige Erbin der Seiko 6309. Äußerlich ist sie, abgesehen von der Farbgebung, ein nahezu identisches Abbild der berühmten Seiko Turtle.

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Wichtig zu wissen: Anfangs hatte Seiko bei der Auslieferung der neuen Prospex Uhren Probleme mit der Qualität der Lünette. Dies betraf vor allem den amerikanischen Markt. Weitere Infos dazu gibt es im Forum Watchuseek. Der letzte Eintrag ist allerdings vom Oktober 2016, sodass ich davon ausgehe, dass diese Probleme bereits lange gelöst sind.

Der UVP der Taucheruhr Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition liegt bei 449,- Euro. Allerdings findet man auch Angebote, z. B. bei Amazon* (*=Affiliate-Link), die günstiger sind. Wer Preise vergleicht und etwas Geduld zeigt, wird hier sicherlich belohnt.

Technische Informationen zur Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition

Uhrwerk: Seiko 4R36 Automatikuhrwerk, 41 Stunden Gangreserve, 21.600 Halbschwingungen pro Stunde – 3 Hz, 24 Steine, Ganggenauigkeit: +25 bis -15 Sekunden pro Tag; Sekundenstopp; Magnetischer Widerstand: 4.800 A/m; beidseitiger automatischer Aufzug (Magischer Hebel)
Funktionen: Wasserdicht bis 20 ATM; Datums- und Wochentagsanzeige
Gehäuse: Edelstahl; verschraubte Krone; einseitig drehbare Lünette mit Titancarbid Beschichtung; verschraubter Gehäuseboden
Zifferblatt: Roter Plongeur-Zeiger; Indizes und Zeiger mit LumiBrite Beschichtung; Hardlexglas
Armband: Edelstahlarmband mit Faltschließe, Sicherheitsdrücker und –bügel, Tauchbandverlängerung
Abmessungen: 45 Millimeter x 13,4 Millimeter

Weiterführende Links und Angaben

Die in diesem Artikel vorgestellte Armbanduhr wurde mir freundlicherweise vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Ich bin gegenüber dem Hersteller keine inhaltliche Verpflichtung eingegangen, sondern berichte unabhängig über diese Armbanduhr. Darüber hinaus ist es mir wichtig zu erwähnen, dass ich weder für das Verfassen dieses Berichts noch für Abbildungen des Produkts bezahlt werde.

Weitere Impressionen der Seiko Prospex SRPA21K1 PADI Special Edition

Wie bereits oben erwähnt, habe ich die Seiko Taucheruhr mit auf meine Reise durch Island und die Ostküste der USA genommen. Beide Reiseziele kann ich wärmstens empfehlen. Daher nachfolgend noch einige Impressionen.

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Über den Autor

David Morawietz

David ist Autor bei luxusuhren-test.de und berichtet exklusiv von seinen Uhren-Erlebnissen.

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