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Meistersinger Perigraph – Eine horlogische Oper für einen Arm und Datumsring der Nibelungen

Die Münsteraner Firma Meistersinger glaubt an das Einzeiger-Prinzip. Dieser Gedanke drängt sich auf, wenn man sich ihre nicht allzu vielen Kollektionen anschaut, die seit dem nicht weit zurückliegenden Unternehmensstart ausschließlich aus Einzeigeruhren bestehen. Sozusagen ein echtes Allein(zeiger)stellungsmerkmal, das dem Hause eine Menge Designerpreise für seine Kollektionen eingebracht hat. Bildnachweis: Andreas Levers / Lizenz: CC2.0

Die Meistersinger Perigraph zeigt eine klare Linie und trifft eine eindeutige Aussage: Wahre Zeitmesser gehen keine Kompromisse ein. Seit jeher vereint die Uhrenmanufaktur aus Münster Extravaganz und Qualität. Das Ziel – ein neues Zeitgefühl.

Auf das erste Modell vor wenigen Jahren, das bezeichnenderweise No.1 hieß, folgten stets runde Gehäuse in 36 bis 43 mm Durchmesser. Über dem Firmennamen prangt im Logo das Fermata Symbol – eine Art auf dem Rücken liegendes C mit schwebendem Punkt darüber – welches in der Musiknotensymbolik eine Pause einleitet. Auch das ist Programm und nicht zufällig gewählt, denn das Einzeigerprinzip hinter der Meistersinger Perigraph und allen anderen Uhren des Hauses will ein anderes, relaxteres Zeitgefühl vermitteln.

Das wird auch deutlich, wenn die Firma sich mit ihrem Programm und ihrer Philosophie auf frühe Turmuhren vor dem 16. Jahrhundert bezieht, die noch sämtlich mit einem einzigen Stundenzeiger auf dem Zifferblatt ausgerüstet waren, verbunden

mit einem anderen Zeitgefühl, wo einzelne Minuten noch nicht optisch sichtbar und daher weniger ‚zeitfühlbar‘ waren.

Mit dem Zusatz ‚Swiss Made‘ ist klargestellt, dass Meistersinger Schweizer Uhrenwerke in seinen Gehäusen verwendet.

Der Name des Modells Meistersinger Perigraph ist griechisch und nimmt Bezug auf eine Besonderheit der Meistersinger Perigraph – nämlich ihren voll sichtbaren runden Datumsring: „geschrieben um… herum“ bedeutet dieses ‚Peri‘-‚Graph‘ auf Deutsch.

Die Kollektion Meistersinger Perigraph im Besonderen

Für die Uhren der Meistersinger Perigraph Serie wird Edelstahl für das Rundgehäuse verwendet und Kalbsleder in verschiedenen Tönungen für das Lederarmband. Es erhält eine zerfurchte Prägung zur Imitierung von Krokodilsleder. Die vier vorgefundenen Varianten für das Zifferblatt sind elfenbein, schwarz, blau und weiß.

Eines der bewährtesten Automatikuhrwerke überhaupt, das ETA 2824-2 Kaliber aus der Schweiz, ist in der Meistersinger Perigraph verbaut, gelagert auf 25 Steinen. Es wird in vier Güteklassen – die Ganggenauigkeit als Kriterium genommen – hergestellt und liegt in der Meistersinger Perigraph sicher als Chronometer vor, also der besten und am genauesten laufenden Produktionsgüte.

Das bedeutet, sie wird an fünf Stellen feineingestellt mit einer mittleren Gangabweichung von 3,4 Sekunden pro Tag, das ist weniger als ein Drittel dessen, was für die Standardgüte (12 Sekunden) erlaubt ist. Durch den Glasboden des Uhrengehäuses von 11 mm Höhe kann man den auf 360 Grad umlaufenden Rotor mit dem Herstellerlogo darauf bewundern.

Der Ring um dieses Sichtfenster gibt die Wasserdichte mit 5 bar an und enthält die für einen Schweizer Chronometer vorgeschriebene Seriennummer hinter dem ‚Perigraph‘-Schriftzug. Entlang der Kante des Uhrenbodens verteilt finden sich 6 versenkte und sichtbare Schraubenköpfe, was sich u(h)rig anschauen lässt und die Solidität unterstreicht.

MeisterSinger Einzeigeruhren mit Zusatzfunktion Perigraph AM1007

Mit der Meistersinger Perigraph zum besonderen Zeitgefühl.
Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm

Der schwarze Liedvortrag einer Meistersinger Perigraph AM1007

Das Zifferblatt auf dem Modell ist in etwas metallisch schimmerndem Anthrazit-Schwarz gehalten, mit weißen Indexen und Strichskala fast über den gesamten Durchmesser, da der edelstählerne, vordere Außenrand des Gehäuses sehr schmal ist. Die Saphirglasabdeckung darüber ist leicht gewölbt. 144 Einteilungsstriche verteilen sich über den Zifferblattrand, mit zwölf hervorgehobenen Stundenindexen und dreien zurückgefahrenen Strichen für Viertelstunden dazwischen. Es bleiben dann noch je zwei Striche zwischen den Viertelstunden übrig, sie entsprechen also Fünf-Minuten-Segmenten.

Die Meistersinger Perigraph lässt die Stundenzahlen ausgeglichen aussehen durch Verwendung von Zahlenpaaren für alle Zahlen, also auch denjenigen unter ‚Zehn‘. So steht da beispielsweise ‚03‘ für die Drei. Nach der Zahlenbeschriftung öffnet sich zur Uhrenmitte hin das Zifferblatt zu einem umlaufenden Sichtfenster, das als ringförmige Aussparung die gesamten Tagesmarkierungen auf dem Datumsrad erkennen lässt. Auf der AM1007 ist dieser Ring noch schwärzer als das Zifferblatt selbst mit ebenfalls weißen Datumszahlen darauf, von 1 bis 32 zählend, wobei allerdings die geraden Tage mit einem Strich vorliebnehmen müssen, aus Platzgründen und um die Ablesbarkeit zu erhöhen.

Nach dieser ringförmigen Einblick auf das Datumsrad darunter setzt sich das Zifferblatt zum Mittelpunkt hin wie gehabt fort bis hin zum einzigen Zeiger, der schnörkellos und spitz zulaufend als feine Nadel bis kurz vor den Glasrand reicht. Sein breiteres Schwanzstück auf der anderen Seite der Achse endet mit einer etwas eingebogenen Abschlusskante nach wenigen Millimetern.

Der abgezirkelte Innenkreis bis zum Datumsring enthält oben einen roten Keil, wo das aktuelle Datum abgelesen werden soll, darunter das Fermata Symbol und Logo, auf der gegenteiligen Seite in Schreibschrift den Namen des Modells ‚Perigraph‘. Das schwarze kalbslederne Armband von 19 mm Breite besitzt weiße Randvernähung und wird per Dornschließe angelegt.

Edle Extravaganz. Schweizer Präzision. Perigraph AM1007.
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Der schwarze Liedvortrag einer Meistersinger Perigraph AM1007

Am Edelstahl-Uhrengehäuse dieser Version einer Meistersinger Perigraph, Modellnummer A1008, hat man ein Lederarmband angehängt in einer Färbung, die etwa als cognac bezeichnet werden kann. Ihre weißen Nähte entlang der Kante sind wegen geringerem Umgebungskontrast weniger markant als auf dem schwarzen Armband der zuvor beschriebenen AM1007. Dasselbe kann auch über die Zifferblatt-Anmutung gesagt werden – weiße Zahlen und Zeiger vor blaumetallic stehen weniger hervor als vor anthrazit-schwarz, besonders wenn das Blau changiert und Reflektionen zulässt.

Übrigens wird dies ‚Sonnenschliff Blau‘ genannt, so wie die AM1007 eine ‚Sonnenschliff Anthrazit‘ ist. Der umlaufende Datumsring ist nicht etwa weiß, sondern ebenfalls in blau verbaut worden. Die Gehäusegröße misst 43 mm Durchmesser bei einem Gewicht von ca 84 gr und wird jede Dusche oder auch mal eine Runde Schwimmen mit ihrer 5 Bar Wasserdichtigkeit verzeihen, darüber hinaus sollte man sie nicht in Versuchung bringen sich volllaufen zu lassen.

Die Meistersinger Perigraph will ja auch keine Taucheruhr sein. Ihre Besitzer vermelden, die Eingewöhnzeit an eine Einzeigeruhr sei überraschend schnell vollzogen. Bei der Ablesegenauigkeit schaffe man es auf ein bis zwei Minuten Genauigkeit mit diesem Zeiger.

Meistersinger Perigraph AM1007: Meisterhafte Ästhetik.
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Einarmiger Bandit in Weiß: Meistersinger Perigraph AM1001

Ein flüchtiger Beschauer könnte die Skala in Weiß mit einem einzigen Zeiger in Dunkelblau für das Anzeigefeld eines Blutdruckmessgeräts halten – doch nein, es ist die weißgesichtige Version der Meistersinger Perigraph. Sie bringt zwar den Blutdruck ihres stolzen Besitzers in Wallung, ist aber ansonsten kein medizinisches Messinstrument, sondern ein Luxus-Chronometer, wie ihre Seriennummer auf der Gehäuserückseite dokumentiert.

Für diese kleine Trickserei sei es erlaubt, das Wortspiel mit dem Banditen einzubringen. In Weiß scheinen die Eindrücke des Zifferblattes nicht so zu variieren mit dem darauf fallenden Licht, wie das auf den metallisch glänzenden anthrazit bzw blau gestylten Anzeigen von AM1007 und AM1008 beobachtet werden kann. Das Armband wurde dazu in schwarzem Leder gewählt.

Der rote Winkel der Ablese des Datums unter der Zwölf ist auf Weiß besonders augenfällig, stützt aber ebenso wie der blaue nadeldünne Zeiger die Assoziation mit einem medizinischen Präzisionsinstrument. Also, wenn das nicht die perfekte Meistersinger Perigraph für Leute im medizinischen Fach ist, welche Uhr dann?

Perigraph AM1001: Luxus-Chronometer mit Anspruch.
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Preisboxer mit einem Arm: die hoch dekorierte Meistersinger Perigraph

Nun weiß jeder, wie man auffallen kann, ohne gleich in die Vollen zu gehen und sich ein Eisenbahnstellwerk ans Handgelenk zu binden. Man dokumentiert seine sublime Extravaganz mit Mitteln wie der Meistersinger Perigraph, wenn man sich darauf einlassen kann, sich auf andere Ablesemodalitäten umzugewöhnen. Aber das tun Fans von Rückwärtsläufern ja auch.

Die Meistersinger Perigraph hat Preise abgeräumt: red dot Design Award 2009, Goldene Unruh 2009 auf dem vierten Platz, GOOD DESIGN Award im selben Jahr, eine Nominierung für den Designpreis Bundesrepublik Deutschland 2010 und sie war die ‚Watch of the Year‘ 2012. Das spricht doch alles für ein kräftiges Allein(zeiger)stellungsmerkmal.

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Bildnachweis: Andreas Levers / Lizenz: CC2.0

Weiterführende Links und Angaben zur Kollektion

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